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Die Legende des Khaydarin Kristalls



Da lag er vor ihm. Blau glitzernd, in vollkommener Schönheit. In einer kleinen Mulde des Steinaltars strahlte er in einem hellbläulich fluoreszierenden Licht. Der Khaydarin-Kristall. Langsam streckte Tiranis seine Hände nach dem Kleinod aus. Es hatte viele Opfer gekostet an dieses Ziel zu gelangen. Vor seinem geistigen Auge lief nocheinmal alles ab. Wie ein Film zogen die Ereignisse der vergangenen Wochen nocheinmal durch seinen Geist als er mit zittrigen Fingern den Stein langsam in die Höhe hob und ihn seinen verbliebenen Kameraden präsentierte.
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Das ganze hatte angefangen als er mit seiner Truppe Grenzgänger auf Streife war. Streife, hört sich zwar gefährlich und verantwortungsvoll an aber genauer betrachtet war das ganze eigentlich nur noch eine übrig gebliebene Aufgabe aus vergangenen Zeiten die nicht mehr wirklich notwendig war. Zumindest nicht mehr auf Kalban dem einzigen Planeten der roten Zwergsonne PX374ZD des Protoss'schen Sternenatlasses. Die Terraner waren schon lange besiegt und hatten sich ergeben. Man hatte ihnen gestattet sich in friedlicher Absicht in diesem Sektor weiterhin aufzuhalten aber sollte es wieder zu einem feindlichen Übergriff kommen, würde die Konklave wohl kein Erbarmen mehr kennen und die menschliche Rasse auslöschen als ob sie aus der Geschichte getilgt worden wäre. Es gab gewissermaßen keine Mächte die den Protoss feindlich gesinnt waren. Dachte Tiranis zumindest als er seiner Gruppe befahl etwas zu jagen für den Abend. Dies sollte nicht allzu schwer sein, denn die Fauna war reichlich mit essbarem Wild bestückt und auch die Anzahl der einzelnen Spezien war dermaßen groß, daß man nicht die Angst haben brauchte man könnte eine ganze Rasse ausrotten. In dieser Richtung ähnelte Kalban sehr stark seiner Heimatwelt Aiur die er sehr vermisste auch wenn er das nie offen zugegeben hätte. Diesen und ähnlichen Gedanken hing er nach als er geistesabwesend durch den Dschungel lief. Nichts ahnend was bald passieren würde und sein komplettes Leben aus den Grundangeln herausreißen würde. Es wurde langsam kühl und er befahl ein Lagerfeuer zu entfachen. Über den Flammen wurde eine Antilope gebraten und sie unterhielten sich über dies und das. Die gesamte Gruppe saß um das Lagerfeuer und ließ sich den Braten schmecken. Dies verstieß zwar gegen die Regel immer mindestens 2 Wachen aufzustellen wenn ein Lager aufgeschlagen wurde aber keiner rechnete mit einer Gefahr wie sie sich langsam zusammenbraute.

Im Dickicht sammelten sich dunkle Gestalten, in der Deckung des Unterholzes rotteten sie sich zusammen angelockt durch das Licht und den Geruch von verbranntem Fleisch. Langsam umzingelten sie das Lager um auch ganz gewiss keine der Kreaturen entfliehen zu lassen. Sie duckten sich zum Sprung und warteten auf den Befehl des Angriffs. Der über dem ganzen schwebende Overlord sah mit einem zufriedenen Gefühl das Ganze und war erstaunt wie man nur so unvorsichtig sein konnte und sich ohne Schutz einfach so niedelassen kann. Er schüttelte den Gedanken von sich. Was interessierte es ihn wie leichtfertig andere Lebewesen mit ihrem Leben umgingen. Telepathisch gab er den Befehl zur Attacke.

Keiner der 12 Grenzgänger rechnete damit als das Unheil über sie hereinbrach. Tiranis war gerade dabei der Siedlung durchzugeben, daß wie erwartet keine besonderen Vorkommnisse zu melden wären. Er kam aber nicht dazu seinen Satz zu ende zu sprechen. Fast lautlos stürmten diese Monster aus dem Wald und fielen über sie her. Es war ein schreckliches Bild das seines Gleichen sucht. Kleine auf allen vieren hüpfende Tiere stürtzten aus der Dunkelheit. Die Mäuler weit aufgerissen, die scharfen Reißzähne fletschend und die verhornten Krallen kampfeslustig erhoben. Keiner der Gruppe hatte jemals so etwas gesehen. Quasi für den Kampf geschaffene Kreaturen die auch keine Zeit verloren und sofort anfingen die Protoss zu attackieren. 2 der stolzen Krieger lagen bereits in ihrem eigenen Blut noch bevor sich ihre Psiklingen vollends materalisiert hatten. Der Rest wusste nicht was sie machen sollten. Sie bildeten schnell einen Kreis. Rücken an Rücken standen sie da und verteidigten sich so gut es ging doch einer nach dem anderen verlor seinen Schutzschirm unter den ungeheuer aggressiven Attacken und war so den Hieben selbst ausgesetzt. Tiranis erkannte, daß sie hier alle den Tod finden würden wenn nicht schnell etwas passierte. Er erinnerte sich an das Funkgerät welches immer noch eingeschaltet war. Hektisch mit sich vor Aufregung überschlagender Stimme erbat er einen sofortigen Rückruf auf seine Koordinaten und hoffte, daß es reichen würde wenigstens ein paar seiner Gefährten zu retten. Als noch 7 seiner Kameraden standen begann die Luft zu flimmern und nach dem kurzen Entmateralisierungsschmerz verschwanden sie im Hyperraum...

Zurück blieb ein völlig verdutzter Overlord der Mühe hatte seine Meute unter Kontrolle zu bringen.

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Es war wie immer bei einem Transport durch den Hyperraum. Tiranis hatte das Zeitgefühl völlig verloren. Er glaubte einige Minuten lang ins Unendliche zu fallen. Doch sein Verstand sagte ihm, daß es nicht sein konnte, da ein solcher Transport weniger als eine Sekunde dauerte. Dann war auch das Gefühl des Fallens vorbei und er fühlte wieder festen Boden unter den Füßen. Ein beißender Geruch drang in seine Nase und auch seine Sehfähigkeit kehrte zurück. Er brauchte einige Sekundenbruchteile um zu erkennen wo er sich befand. Eigentlich war er da wo er es auch erwartet hatte. Auf dem großen Platz in der Mitte der Hauptsiedlung. Nur kam es ihm so vor, daß das Schlachtfeld mit ihm transportiert worden wäre. Dies war aber völlig ausgeschlossen, da die Rückruftransportmethode ausschließlich auf die molekulare Beschaffenheit der Protoss abgestimmt war. Sie hatten es bereits versucht es an andere Spezien anzupassen aber alle Versuche waren kläglich gescheitert. Den Geruch den er wahrgenommen hatte stammte von brennende Pylonen die überall zu sehen waren. In der ganzen Siedlung herrschte Chaos. Die Zivilbevölkerung drängte auf das Warpgate zu. Es war auf Aiur geschalten wie er an den Anzeigen erkennen konnte. Die Streitkräfte waren dabei sich mit allem was sie hatten gegen die gleichen Viecher zu wehren mit denen er gerade selbst zum ersten Mal Bekanntschaft gemacht hatte. Die Truppen der Protoss waren aber schon reichlich dezimiert und wurden stetig zurückgedrängt. Tiranis schüttelte das Grauen von sich und stürmte seinen Artgenossen zu Hilfe. Da anderen die mit ihm hierher versetzt wurden hatten ihre Beklemmung ebenfalls überwunden und taten es ihm nach. Ein Shuttle nach dem anderen erhob sich in die Höhe. Besetzt mit zivilen Einwohnern Kurs nehmend in eine sichere Gegend. Wohin wusste in dem Moment noch niemand. Jeder war froh diesem Massaker zu entkommen. Doch das war eine Sicherheit, die trügerisch war. Plötzlich verdunkelte sich der Himmel und eine Wolke von drachenartige Geschöpfen machte sich über die soeben gestarteten Transportschiffe her. Die Korsarenstaffeln wurden bemannt und versuchten die wertvolle Fracht zu retten aber nach anfänglichen Erfolgen die dem Gegner erhebliche Verluste beibrachten breitete sich ein grüner Schleimteppich über den Raumjägern aus. Das Zeug war verdammt zäh und schränkte die Bewegungsfreiheit der Protoss'schen Flotte erheblich ein. Hinzu kam, daß es unter den Feinden so etwas wie Kamikazekommandos geben musste, denn einige der kleineren Einheiten flogen auf die Korsaren zu und kurz vor der Kollision gab es eine heftige Reaktion die einer Plasmaexplosion in nichts nachstand und ebenso verheerend war. Langsam aber sicher wurde auch die Luftstreitmacht dezimiert und würde sehr bald endgültig besiegt sein.

Wo bleiben die Templer fragte sich Tiranis als er verzweifelt mit seinen blutverschmierten Klingen in die weichen Leiber der Angreifer stach. Der Tempel war zwar bereits zerstört, aber es konnte doch nicht alle Priester erwischt haben. Da entdeckte er einen, der wohl den Gesten zu Urteilen gerade dabei war die Kräfte der Natur zu rufen. Aber was war das ? Plötzlich stand da kein Protoss mehr sondern stattdessen krabbelten 2 wiederliche Käfer auf ihn zu. Von Panik ergriffen rannte er los. Es war nichts mehr zu sehen von dem Stolz und der Ehre die er seit jeher glaubte er würde sie bis in den Tod tragen. Ein außenstehender Zuschauer würde sogar sagen er floh vor dem Feind. Dies hatte es so noch nie gegeben. Ein Protoss lief nicht vor einem Feind davon. Er kämpfte solange bis er gesiegt hatte oder seine Seele sich vom leblosen Körper löste und ins Kadisha schwebte um dort ihren Platz für alle Zeiten an der Seite von Adun einzunehmen. Doch Tiranis war nicht der einzige der die Beine in die Hand nahm. Immer mehr Protoss verließen die Verteidigungslinie und stürmten mit Panik in den Augen auf das Warpgate zu. Es brach ein unbeschreiblicher Tumult aus. Gestürzte wurden einfach niedergetrampelt. Doch das half ihnen auch nichts die Korsaren waren mittlerweile besiegt und so wurden sie nun von oben ebenfalls attackiert. Einer nach dem anderen fiel und starb. Tiranis stolperte mehr als daß er rannte. Er konnte später nicht mehr sagen wie er es geschafft hatte aber er erreichte taumelnd das Warpgate und stürzte hindurch weil er sich nicht mehr aufrecht halten konnte. Diese erneute Entmateralisierung war zu viel für ihn er fiel in eine tiefe Bewusstlosigkeit und wurde auf der anderen Seite sofort beiseite geschafft um Platz für weitere Ankömmlinge zu schaffen.

- to be continued ... -


by Lord Dhalben